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Private Debt: Premiere in der Schweiz

Alternative Anlagen verzeichnen in den letzten Jahren in der Schweiz ein starkes Wachstum. Die steigende Nachfrage nach Private Label Fonds mit illiquiden Anlagen zeigt, dass sich viele institutionelle Anleger und Vermögensverwalter von grossen Sammelvehikel ohne Mitsprachemöglichkeit abwenden. Massgeschneiderte Private Label Fondslösungen mit Anlagestrategien wie Private Debt rücken in den Fokus.

(Autor: Thomas Zimmermann, Head Sales & Marketing bei Solutions & Funds)

Lange Zeit waren Vermögensverwalter und Pensionskassen nur in grossen Sammelvehikel von internationalen angelsächsischen Anbietern investiert und mussten dadurch eigene Ansichten in Bezug auf Risiko oder Strategie unterordnen. Viele institutionelle Anleger wollen mehr Mitspracherecht und sind auch in der Schweiz auf den Geschmack gekommen, selbst Fonds zu lancieren. Bei eigens für sie strukturierten Angeboten, können Anlagestrategie, Risiko- und Vergütungspolitik nach eigenen Präferenzen frei ausgestaltet werden.

Anleger, die sich bisher für illiquide Anlagefondsstrategien interessiert haben, sind dafür auf ausländische off-shore Fondsdomizile ausgewichen. Mittlerweile hat sich aber auch im hiesigen Vermögensverwalter- und Vorsorgemarkt herumgesprochen, dass Schweizer Fondslösungen einige Vorzüge bieten, wie Time-to-Market und steuerliche Vorteile.

S&F führt Private Debt in der Schweiz ein

Eine dieser Anlagestrategien für die bisher auf ausländische Fondsdomizilen ausgewichen wurde, ist Private Debt. Mit den zwei erfolgreich lancierten Real Estate Private Debt Fonds hat S&F als Fondsleitung eine Pionierrolle eingenommen. Solutions & Funds hat diese Assetklasse erstmalig in der Schweiz eingeführt. Mit dem Erfolg dieser massgeschneiderten Fondslösungen konnte gezeigt werden, dass auch Private Debt Strategien problemlos in Schweizer Anlagefonds strukturiert werden können. Insbesondere die open-ended Anlagefondsart hat sich hierbei als gewinnbringend erwiesen – sowohl für Anleger als auch für Fondsverwalter.

Es lässt sich aber weiteres Entwicklungspotenzial lokalisieren – zum Beispiel im Bereich der Strukturierung von Corporate Loan Funds oder auch bei Whole Loan Vehikeln. Letztere verbinden Senior und Junior Loan Fondsstrategien und könnten so den Darlehensnehmern einen deutlichen Mehrwert gegenüber den heutigen konglomerativen Finanzierungsmodellen bieten.

L-QIF: Weiterer Boost für alternative Fonds mit Schweizer Domizil

Das vorhandene Potenzial im Bereich Private Debt, könnte in den kommenden Jahren bereits abgerufen werden. Denn mit dem neuen Kollektivanlagengesetz (KAG), das voraussichtlich im Frühling 2024 in Kraft tritt, kommt mit dem Limited Qualified Investor Fond (L-QIF) ein neuartiges Fondsprodukt auf den Markt. Damit wird die Attraktivität und die Innovationsfähigkeit des Fondsplatzes Schweiz zusätzlich erhöht.

In Zukunft wird es noch weniger Gründe geben, ausländische Fondsdomizile zu bevorzugen. Der L-QIF unterliegt weder einer Genehmigungs- noch einer Bewilligungspflicht durch die FINMA und wird durch eine Schweizer Fondsleitung lanciert und überwacht. Der Wegfall der Bewilligungspflicht verspricht einen deutlichen Zeitgewinn bei der rechtlichen Aufsetzung eines Anlagefonds.